Biographie

 

 

Life has many loves

 

but only one grand passion

 

Historic Car Racing

 

 


Grösste Erfolge

  • 1986 Zürcher Automobilmeister auf Lotus seven BDA (mit Aargauer Nummernschild! :-))
  • 1991 / 92 / 93 / 94 Gesamtsieger der Challenge de la Montagne (Frankreich)
  • 1998 Europameister European Formula 2 Club Trophy
  • 1999 Vize-Europameister European Historic Formula 2 Club Trophy Class B
  • 2002 / 03 Rang 3 European Historic Formula 2 Club Trophy Class A
  • 2004 Europameister European HIstoric Formula 2 Club Trophy
  • 2006 Rang 3 in der Meisterschaft European Formel 2 Trophy
  • 2008 / 09 schöne Einzelerfolge mit dem Lotus 32 Formel 1 
  • 2010 Rang 2 in der HGPCA Meisterschaft mit Lotus 32 Formel 1 (Tasman)
  • 2011 schöne Einzelerfolge, keine Meisterschaft. EInsatz div. Lotus Rennwagen
  • 2012 krönender Saisonabschluss in Sydney (Eastern Creek) 2 mal 1. Platz, 2 mal 3. Platz
  • 2013 Rang 1 in der HGPCA Meisterschaft mit Lotus 24 Formel 1
  • 2013 Awarded for the Best Prepared Grand Prix Car - Presented for Scrutineering
  • 2014 Rang 1 in der HGPCA Meisterschaft mit dem Lotus 24 Formel 1

Mein Leben

Peter wurde am 13. Januar 1953 als zweites Kind von Hans und Nelly Studer in Obfelden

geboren. Mit seiner 2 Jahre älteren Schwester Esther wuchs er dort auf.

 

Schon als Peter noch ein kleines Kind war zeigte sich, dass er eindeutig einen

Schutzengel haben musste, der auf ihn aufpasste:

 

Einmal fand man noch rechtzeitig heraus, dass er eine Blinddarmentzündung hatte und einmal

fiel er vom Balkon im 2. Stock.

 

Das Leben schien noch viel vor zu haben mit ihm. Und schon bald zeigte sich seine grosse

Passion: Sie begann mit Spielzeugautos. Peter sammelte sie, er verschönerte sie

mit Leidenschaft und verkaufte oder schenkte sie weiter.

 

Mit seinem Vater baute Peter Tretautos und als er alt genug war, wandte er sich den Töffli

zu, die er mit der gleichen Innigkeit restaurierte und zwäg machte.

 

Peter entschied sich jedoch seine Leidenschaft nicht zum Beruf zu machen, sondern er wählte eine

Lehre als Hochbauzeichner aus und besuchte anschliessend die Bauführerschule.

 

Mit 17 Jahren am 30. Mai, also genau heute vor 48 Jahren, lernte Peter die damals 16-jährige

Doris Rüegg an einem Musikfest in Bremgarten beim Tanz kennen. Die beiden

trafen sich von da an immer wieder, gingen gemeinsam nach Zürich in den

Ausgang, zum Tanz oder ins Kino.

 

Doris wusste worauf sie sich einliess. Peters Leidenschaft für seine Autos prägte ihre

Beziehung von Anfang an. Er kaufte alte Autos und restaurierte sie mit

Leidenschaft.

 

Mit 23 Jahren heirateten die beiden und zogen in eine Genossenschaftswohnung nach

Birmensdorf.

 

Peter war mutig und beschloss sich als Architektberuflich selbständig zu machen. Sein

erstes Projekt war sein eigenes Haus und das Haus seiner Schwiegereltern und seinem

Schwager. Dank diesem gelungenen ersten Wurf bekam Peter viele Kunden.

Es zeigte

sich, dass Peter als Architekt sehr beliebt war, da er immer auf die Wünsche

seiner Bauherren einging und ausserdem darauf achtete, dass der Bau praktisch

war.

 

1982 kam Peters erste Tochter Francesca auf die Welt und 1988 Stefanie.

 

Nicht nur für Doris, sondern auch für seine beiden Töchter war es ganz normal, dass man

viele Wochenende und Ferien auf der Rennstrecke verbrachte. Diese zahlreichen Ausflüge

mit dem Camper waren für die Familie sehr schön und führten sie durch ganz

Europa.

 

Durch die Autorennen entstanden viele wertvolle Freundschaften. Obwohl es ein Wettkampf

war, half man sich stets gegenseitig und liess die Abende gemeinsam ausklingen

bei selbstgemachtem Pilzrisotto oder Fondue.

 

Ein ganz besonderes Highlight waren die Ferien auf dem Campingplatz in der Nähe von

Venedig oder in der Camargue. Hier wurden Velotouren unternommen, Sandburgen

gebaut, Muscheln gesucht, Boccia gespielt und Siesta gemacht.

 

Man würde es kaum glauben, aber der Rennsport rettete Peters Leben. Oder war es vielleicht

wieder sein Schutzengel? Für die Rennlizenz musste Peter als

junger Mann einen Gesundheitscheck machen und nur deshalb fand man heraus, dass

sein Blutdruck gefährlich hoch war. Glücklicherweise konnte er erfolgreich

behandelt werden.

 

Peter lebte seine Freude an seinen Oldtimern, insbesondere Lotus, voll und ganz aus, nahm

an Autorennen und Bergrennen teil. Er holte einen Titel nach dem andern im In-

und Ausland. Zum Beispiel holte er mehrmals den Saisonsieg in den französischen

Bergrennen, wurde im Jahr 1998 und 2004 Europameister mit dem Lotus Formel 2

und gewann im Jahr 2013 und 2014 mit seinem Formel 1 die HGPCA. [diese Abkürzung HGPCA wird englisch

ausgesprochen]

 

Er war übrigens einer der wenigen, der kein eigenes Mechanikerteam an die Rennen brachte,

sondern seine Familie und vielleicht noch einen Freund. Überhaupt machte er

alles an seinen Autos selbst, ausser am Motor. Denn er pflegte zu sagen: „Ich

ziehe alle Schrauben selbst an, dann weiss ich, wen ich an der Nase nehmen muss“.

 

Peter versuchte sein handwerkliches Geschick auch an seine Töchter weiterzugeben. Und

brachte ihnen bei, einfach mal selbst den Schraubenzieher in die Hand zu

nehmen. Gewissenhaft und mutig zu sein, war ihm wichtig.

 

Der gefürchteste Konkurrent war Peter in Rennen, in denen es regnete. Je stärker

der Regen, desto mehr kam es auf das fahrerische Geschick an und weniger auf

die Leistung des Autos. Unglaublich feinfühlig lenkte Peter seinen Wagen, er

war eins mit dem Auto.

 

 

Peters grösster Traum war am historischen Rennen in Monaco teilzunehmen. Dieser Traum

wurde im Jahr 2014 Wirklichkeit als er in seinem Joe Siffert Lotus Formel 1

durch die engen Kurven bretterte. Auch hatten die Gewinnerkränze stets eine

ganz grosse Bedeutung für ihn. So wünschte er sich ausser Blumen auch

Autoteile, Kränze und Pneus auf seinem Grab.

 

Im Februar 2016 folgte Peters schwerer Schicksalsschlag: Er bemerkte eine Gesichtsfeldeinschränkung und

das Tippen auf der Tastatur fiel ihm plötzlich schwer. Seine Frau vereinbarte

einen Termin beim Arzt, welcher ihn gleich ins Spital überwies. Dort stellte

sich heraus, dass Peter einen Hirntumor hatte. Für seine Familie brach eine

Welt zusammen. Peter zeigte sich jedoch trotz der Diagnose sehr zuversichtlich.

Er wollte sogar einen Tag nach seiner komplizierten Hirn-Operation wieder auf

die Baustelle um seine Pflichten als Architekt wahr zu nehmen. Zum Glück konnte

der Hirntumor gut entfernt werden und nach der kurzen Zeit auf der

Intensivstation folgten die Reha in Bellikon und 33 Bestrahlungen.

 

Auch in dieser Zeit zeigte sich, dass Peter gute und treue Freunde hatte. So viele Menschen

waren da in dieser schweren Zeit und standen der ganzen Familie bei. Auch praktisch

wurde die Familie unterstützt: Freunde von Peter fuhren mit ihm zur

Bestrahlung.

 

Peters Zuversicht und seine kämpferische Einstellung gaben ihm und seiner Familie

Halt. Er glaubte immer an eine Heilung und dass alles wieder gut kommt. So

baute er auch den Turm fertig für seine geliebte Doris, denn er wusste, wie

sehr sie sich immer wünschte, in einem Turm zu leben.

 

Leider stellte sich im Juni 2017 heraus, dass der Tumor zurückgekommen war und auch

mit Chemotherapien liess er sich nicht aufhalten.

 

Im September letzten Jahres konnte Peter stolz seine Tochter Stefanie vor den Traualtar

führen und Francesca und ihrem Partner half er ihren Traum vom Haus zu

verwirklichen.

 

Die Wochen vergingen und Peters Gesundheit litt immer mehr. An Weihnachten wurden seine

Lähmungserscheinungen immer schlimmer und er musste sich damit abfinden, dass

er von nun an auf einen Rollstuhl angewiesen war.

Im Rollstuhl

zu sein war für Peter anfangs schwierig, da er bis jetzt immer sehr aktiv war

und nun auf Hilfe von anderen angewiesen war.

 

Seine Freunde und Familie waren aber immer für ihn da. Mit ihrer tatkräftigen

Unterstützung, kleinen und grossen Aufmerksamkeiten und lieben Gedanken gaben

sie Peter Kraft und Zuversicht. Besonders Jean versuchte Peters Leben so mobil wie

möglich zu halten und verbrachte unzählige Stunden mit ihm beim „Chlüttere“ in

der Garage.

 

Vor wenigen Wochen gestand sich Peter ein, dass sein Leben enden würde und er wünschte sich

ein Abschiedsfest. Seine Familie fand aber diese Betitelung zu traurig. So erfüllten

sie seinen Wunsch, ein Garagenverkauf zu machen.

 

Leider verschlechterte sich Peters Zustand mit einem Mal so rapide, dass er ins Spital

Aarau musste und nicht mehr am Garagenverkauf teilnehmen konnte.

Tags darauf,

am Sonntagabend, verstarb er still und leise, seine Frau Doris hielt seine Hand

bis zum Schluss.

 

Peter Studer wird uns als ein Menschin Erinnerung bleiben, der seine Passion auslebte und

seine Träume verwirklichte. Solang es noch einen kleinen Funken Hoffnung gab,

war Aufgeben niemals eine Option für ihn.

 

Im Abschied dankte er seiner Familie und erklärte ihnen, dass er sein Leben leben und seine Träume

verwirklichen konnte. Und er dankbar sei für das was war.